Rede anlässlich der Ehrung der Bundessieger:innen (Fremdsprachenwettbewerb) im Bildungsministerium

Liebe Gewinnerinnen und Gewinner, sehr geehrte Gäste, sehr geehrte Organisatoren, sehr geehrte Frau Mag. Mandl!

Sprache verbindet Menschen – und genau deswegen sind wir heute hier: Um die Bedeutung der Sprachen zu feiern. Es ist mir eine riesengroße Ehre, vor Ihnen zu stehen und ein paar persönliche Gedanken mit Ihnen teilen zu dürfen.

Mein Name ist Alisa Seperovich und ich selbst hatte das Privileg, mehrsprachig aufzuwachsen. Zuhause spreche ich Russisch, mit Freunden Deutsch und Englisch, zusätzlich lerne ich Französisch in der Schule und darf mit Latein in die Welt der römischen antiken Schriften eintauchen. All diese Sprachen haben mir ermöglicht, die Welt mit anderen Augen zu sehen und ihr mit Offenheit und Neugier zu begegnen – und ich denke, viele von uns in diesem Saal kennen dieses Gefühl – wie sich durch Sprache neue Horizonte eröffnen.

Das Wort “Sprachen lernen” wird in erster Linie mit Vokabellernen und Grammatikpauken assoziiert – doch das ist nur der oberflächliche Teil. In Wirklichkeit bieten Sprachen nämlich vor allem die einzigartige Möglichkeit, verschiedenste Kulturen kennenzulernen. Sprachen verändern uns als Person – sie zeigen uns, wie unterschiedlich man das Leben betrachten kann. Und genau das ist der wahre Gewinn.

Wir Schülerinnen und Schüler können uns glücklich schätzen, dass wir ein Schulsystem genießen dürfen, das Sprachen genauso ehrt wie wir. Dass wir ein Schulsystem genießen dürfen, das uns beim Sprachenlernen fördert und uns ermöglicht, unser Können bei Wettbewerben unter Beweis zu stellen. Und dass wir an Wettbewerben teilnehmen dürfen, die uns Erfahrungen fürs Leben schenken, die wir sonst niemals hätten sammeln können. Sprachwettbewerbe setzen da an, wo der Lehrplan aufhört –weshalb sie ein wichtiger Bestandteil der Talentförderung sind.

An dieser Stelle möchte ich mich konkret an Familienangehörige, Freunde und Lehrkräfte der Gewinnerinnen und Gewinner wenden: Ohne Sie wären wir jetzt nicht hier. Geduld, Unterstützung, Disziplin und Glück – all das gehört zum Erfolg dazu. Doch selbst mit der besten Unterstützung braucht es noch etwas anderes: Leidenschaft. Und die sehe ich hier in uns allen.

An alle Gewinnerinnen und Gewinner möchte ich daher sagen: Wir alle haben so viel Mühe, Zeit, Energie und Liebe in die Wettbewerbe investiert – diese Leidenschaft dürfen wir auf keinen Fall aufgeben. Manchmal werde ich gefragt, wie viele Stunden ich mich schätzungsweise auf die Lateinolympiade vorbereitet habe und da kann ich nur sagen: Diese Frage ist unmöglich zu beantworten. Die Zeit vergeht wie im Flug, wenn man sich mit etwas beschäftigt, was einem wahrhaftig Spaß macht – und für mich ist es das Erlernen von Sprachen.

Sei es, dass das Sprachenlernen ein Hobby bleibt, sei es, dass wir dieses Talent zum Beruf machen: Lasst uns unsere Liebe zu Sprachen jeden Tag in uns tragen und sie niemals verblassen lassen – als Brücke zwischen Menschen und Kulturen.

Vielen herzlichen Dank!