Wir freuen uns über die ausgezeichneten Leistungen der Schülerinnen Alisa Seperovic (1. Platz), 7CE, und Elisabeth Liu (3.Platz), 6A, bei der Wiener Latein-Olympiade (Kategorie Langlatein). Beide haben sich somit für die Latein-Bundesolympiade qualifiziert, die heuer im Kloster Mehrerau in Bregenz stattfinden wird. Wir gratulieren sehr herzlich zu dieser grandiosen Leistung und danken Frau Prof. Lesigang für die tolle Vorbereitung.

Bundesolympiade

Nach unserem Erfolg bei der Wiener Lateinolympiade durften wir – Alisa Seperovich und Elisabeth Liu – in Begleitung von Frau Professor Lesigang-Bruckmüller vom 7.4.2025 bis zum 11.4.2025 an der Latein-Bundesolympiade in Bregenz teilnehmen. In dieser Woche hatten wir die Gelegenheit, andere lateinbegeisterte Schülerinnen und Schüler kennenzulernen und mit ihnen Vorarlberg zu erkunden. Mehrere Tage beschäftigten wir uns vormittags in intensiven Unterrichtseinheiten mit dem Thema der Bundesolympiade „Krieg und Frieden“, wobei wir Texte aus den unterschiedlichsten Epochen lesen und die Bedeutung sowie Definition von Frieden diskutieren durften. Nachmittags organisierten die Veranstalter der Olympiade viele unvergessliche Aktivitäten, an die wir beide noch lächelnd zurückblicken.

So durften wir am Montag, dem 7.4., nach einem herzlichen Empfang durch Frau Mag. Gögele und ihre Kolleginnen und Kollegen im Klosterkeller Mehrerau ein köstliches Essen genießen, wo wir mit den anderen Olympionikinnen und Olympioniken erste Bekanntschaft machten. Wir waren absolut begeistert, Leute kennenlernen zu dürfen, die mit uns die gleiche Passion und das Interesse für antike Sprachen teilten. In den nächsten Tagen wurde uns vom Collegium Bernandi ein gesamtes Stockwerk für den Unterricht und die am Donnerstag, dem 10.4., stattfindende Klausur bereitgestellt. Unser Mittagessen konnten wir ebenfalls dort in der Cafeteria genießen.

Auch das Kloster Mehrerau, zu dem das Collegium Bernardi gehört, bot uns am Dienstag ein großartiges Erlebnis. Dort erklärte ein Mönch des Zisterzienserordens auf humorvolle Art seine Lebensweise und die seiner Mitbrüder und wir hatten die Gelegenheit, einmalige Inkunabeln und die prächtige Einrichtung des Klosters zu bestaunen. Eine Stadtführung durch wichtige Orte in Bregenz folgte am Nachmittag und der Tag wurde mit einemköstlichen Abendessen im Gasthaus „Zum Hirschen“ in der Stadt beendet.

Am Mittwoch hatten wir die Gelegenheit, die atemberaubende Seebühne für die Vorarlberger Festspiele zu besichtigen. Ihre Größe und die für die jährlichen Spiele aufgewandte Arbeit haben uns wirklich fasziniert. Gleich darauf genossen wir eine interessante Führung im Vorarlberg Museum und durften uns noch in der Stadt austoben. Am Abend folgte unser persönliches Highlight: die Legio XXI Rapax. Die Mitglieder der Legio Rapax waren dabei in Militärausrüstung gekleidet und klärten uns über den Alltag und das Leben im römischen Militär auf. Anschließend durften alle Teilnehmer versuchen, Speere zu werfen, Fotos mit den Soldaten machen und ihnen Fragen stellen. Zurück im Hotel Lamm gab es ein opulentes Abendessen, das uns für die Klausur am folgenden Tag rüstete.

Unmittelbar vor unserer Prüfung am Donnerstag hatten wir alle noch eine abschließende Übersetzungseinheit, die als Aufwärmrunde dienen sollte. Für die anspruchsvolle Klausur – bestehend aus einem Übersetzungstext von 160 Wörtern und drei Interpretationsfragen – hatten wir gerade einmal knapp 100 Minuten. Passend zum Thema „Krieg und Frieden“ kam ein Auszug aus Curtius Rufus’ Texten über Alexander den Großen. Dabei wurde im Übersetzungstext geschildert, wie Alexander mithilfe von Leitern über die Stadtmauer Indiens gelangen wollte und wie er dadurch in Lebensgefahr geriet.

Nachdem wir die Klausur verdaut hatten, fuhren wir nach Feldkirch, wo wir diewunderschöne geschichtsträchtige Schattenburg besuchten und eine Führung durch Feldkirch genießen konnten. Besonders großartig daran war, dass wir nicht nur Bregenz kennenlernten, sondern auch Feldkirch genauer erkundeten. Bevor es für uns zurück nach Bregenz ging, genossen wir alle unseren letzten gemeinsamen Abend im Rösslepark.

Gespannt und nervös ging unsere Reise am letzten Tag, dem 11.4.2025, nach dem Check-out ins Bregenzer Landhaus, wo die feierliche Siegerehrung stattfand. Nach der herzlichen Begrüßung durch Christine Gögele und nach den lieben Grußworten der Landesrätin Dr.inBarbara Schöbi-Fink durften wir uns einen spannenden Vortrag von Univ.-Doz. Mag. Dr. Wolfgang Scheffknecht über die Wahrnehmung von Krieg und Frieden im Dreißigjährigen Krieg anhören. Als besonders rührend empfanden wir die Gratulation der Landesrätin zu unserem Erfolg bei der Bundesolympiade, die uns Teilnehmerinnen und Teilnehmern gezeigt hat, wie wertvoll unsere sprachlichen Kenntnisse sind. Ebenfalls sehr schön fanden wir, dass in den Ansprachen der individuelle Einsatz aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer betont wurde. Es wurde deutlich gemacht, dass jede einzelne Leistung wertvoll ist und niemand bei dieser besonderen Veranstaltung leer ausgehen musste.

Wir bedanken uns von ganzem Herzen bei den Veranstaltern der Bundesolympiade und selbstverständlich auch bei Frau Professor Lesigang-Bruckmüller, die uns die ganze Woche hindurch begleitete und uns davor monatelang großartig auf die Wiener Lateinolympiade vorbereitet hatte! Die Erlebnisse dieser Woche sind für uns beide wahrhaftig unvergesslich.

Alisa Seperovich