Matthias Ehrengruber, 1A

Dem Leben begegnen

Ich falle
immer tiefer
immer länger.
Dann komme ich auf.
Ich begegne dem Leben.

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Nicholas Ogris-Grascher, 2C

Einzelhaft

Montagabend, ich bin müde und meine Hände sind vom Radfahren durchfroren. Aus dem
Fernseher höre ich eine Stimme wie in einem schlechten Endzeitfilm: „
…. und halten Sie weiter
Abstand! Sie tragen Verantwortung, nicht nur sich selbst, sondern auch anderen gegenüber!
Vermeiden Sie Kontakte, soweit es möglich ist!

Wir haben eine Pandemie namens COVID-19, ausgelöst durch einen Virus, verbreitet durch
Globalisierung. Wieder einmal rufen Kanzler und Minister dazu auf, vernünftig zu sein,
Kontakte zu meiden, sich nicht näher zu kommen.

Ich kann es nicht mehr hören.

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Charlotte Gerlach, 2E

Looking for free hugs

oder

Der Dialog der Stachelschweine

Porcu und Pine sind zwei befreundete junge Stachelschweine. Sie haben einen schönen Sommer
und einen lustigen Herbst verbracht. Jetzt ist es aber Winter und sie frieren fürchterlich. Sie
können sich zwar in einer kleinen Höhle verstecken, aber der Wind pfeift durch ihr Schlupfloch
und sie haben nichts, um es zu verschließen.

Porcu: Wenn du nicht so stachelig wärst, könnten wir zusammenrücken und das Problem wäre
gelöst. So bist du eine große Gefahr für mich.

Pine: Da redet der Richtige. Mit deinen Stacheln kann man impfen! Wenn sie nicht so
unhygienisch wären.

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Leonilla Eltz, 4E

Get in Touch

Du.
Ich.
Wir.

Zeit fließt,
Zeit rinnt,
Zeit läuft.

Zeit lässt uns keine Zeit,
Zeit findet nirgends Halt.

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Merlind Raible, 4E

Dem Leben begegnen

Ich schaue in die Wolken und sehe sie nicht.
Ich berühre die Erde und fühle sie nicht.
Ich trinke das Wasser und schmecke es nicht.
Ich lausche dem Wind und höre ihn nicht.
Ich stehe inmitten der Blüten und rieche sie nicht.

Seit er weg ist,
hat die Dunkelheit mich verschluckt.
Mich gezerrt in die Tiefe.
Wie Gewitterwolken.
Bleiern und grau.

Ich schaue dich an.

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Lara Stefan, 4E

Wie eine Feder im Wind

Es waren die Wolken, die mein Herz verschlangen. Es war der Regen, der nicht fallen mochte.
Es war der Sturm, der schon seit Stunden tobte. Es waren die Lichter, die in der Ferne schienen.
Doch war das Wetter lau, als ich schwebte. Irgendwo dort oben. Ich sah nichts. Niemand sprach
zu mir. Die Dunkelheit fraß die Gestalten, hinterließ die Lichter. Wenn jemand jetzt zu mir
kommen würde, dann wäre ich auch ein Umriss, dachte ich mir. Ich würde das Eis sein, das
behaglich mit den Fingern über die Wege strich. Ich würde der Himmel sein, der Schauplatz für
Gut und Böse. Ich würde aber auch das Mädchen sein, das in Eiseskälte am Fenster saß und den
Nachthimmel beäugte. Das Mädchen mit dem alten, braunen Pullover, mit den zu breiten
Oberschenkeln, mit den zu dünnen Haaren, in einer zu kleinen Welt. Ich würde die vom Winde
verblasene Feder sein, welche hinter Silhouetten herjagte, auf der ewigen Suche nach Halt.

Ein Klingelton ertönte. Eine Mahnung an mich, das Licht einzuschalten und weiterzuarbeiten.

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 Anna-Maria Steger, 4E

Get in touch – dem Leben begegnen!

Die Sonne scheint auf mein Gesicht. Warm und weich umspielt sie es sanft. Ich sehe
oranges Licht durch meine geschlossenen Augenlider scheinen. Um mich herum fühle
ich kleine, spitze Grashalme. Doch sie stechen mich nicht, sondern sie fühlen sich an
wie ein Teil meines Körpers. Ich rieche die frische Luft. Es riecht nach Wiesen und
Wäldern, Sommer und Frühling. Ich liege am Boden, aber es fühlt sich an wie ein
Himmelbett. Himmel-Bett. Ein Bett im Himmel. Bin ich auch im Himmel? Zumindest
fühle ich mich, als würde ich schweben. Ich schaue in den Himmel. Mit geschlossenen
Augen schaue ich in den Himmel. Ich brauche meine Augen nicht, um den Himmel zu
sehen. Ich fühle den Himmel, ich bin im, um, neben, der Himmel. Ich möchte nicht,
dass dieser Moment endet. Doch es ist ein Moment, nicht die Ewigkeit.

Langsam und schnell öffne ich die Augen. Langsam, weil ich ruhig bin, schnell, weil
ich nicht wieder in den Moment zurückfallen will. Ich will das Aufstehen schnell hinter
mir haben.

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Iveta Koleva, 5A

Blaue Augen

Es war eine dieser Nächte, in denen man über vieles nachdenkt. Manche denken über die
Arbeit oder den Streit des Vortags nach. Ich dachte an Will. Will Dawson war einer meiner
einzigen Freunde gewesen. Ich hatte nie verstanden, wieso er mich damals in der zweiten
Klasse vor den gemeinen Typen aus der Schule gerettet hatte oder wieso er überhaupt mit
einem Versager wie mir befreundet war. Vielleicht fühlte er sich dazu verpflichtet, mich zu
beschützen, vielleicht war es auch nur aus Mitleid gewesen. Ich wusste aber immer schon,
wieso ich mit ihm befreundet sein wollte. Er war der unglaublichste Mensch, dem ich je in
meinem Leben begegnet war.


Eines Tages kam er nicht mehr zur Schule. An jenem Tag erhielt ich den Anruf, den keiner
bereit ist, zu erhalten. Es war Wills Mutter. Unser Gespräch dauerte nur kurz, jedoch lang
genug, um zu verstehen, dass mein bester Freund schwer krank war. Die Diagnose: Krebs!

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Sophie Kroiss, 5B

Ich selbst

Benommen öffne ich die Augen und blicke in ein völliges Weiß. Langsam erschließt
sich mir die Landschaft, die wolkenverhangenen Gipfel und die von Nebel verdeckten
Tannen. Doch am auffälligsten ist dieses Weiß. Es blendet und isoliert mich.
Verzweifelt drehe ich mich im Kreis, bis alles vor mir verschwimmt. Plötzlich höre ich
leise Geräusche: Lachen. Eine unerklärliche Wärme erfüllt mich und ich beginne zu
laufen, bis die Kälte der Umgebung meine Lunge zum Brennen bringt. Mein Atem
bildet kleine Wolken, die sich zu filigranen Mustern anordnen und schließlich
verschwinden.

Mein Blick geht Richtung Himmel und in diesem Moment bemerke ich sie. Es sind
Menschen, überall um mich herum. Die Luft ist von Lachen erfüllt und wie elektrisiert.
Ich will nach ihnen rufen, aber etwas hindert mich daran und ich zögere.

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Magdalena Morgenbesser, 7E

Wiedersehen

Alleinsein
Einsam
Eins und arm
Keine Zeit zusammen haben
Kein Zusammen haben
Mangel
Entzugserscheinungen
Droge Gemeinsamsein
Ist illegal
Verboten

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