Welche Spuren habe ich im Sacré-Coeur hinterlassen?
Jetzt ist die Schule vorbei. Es fühlt sich an wie das Ende einer Ära, das Ende von acht Jahren an dieser Schule. Wenn ich jetzt gehe, lasse ich diese Schule zurück, diesen lebendigen Ort, der auch noch nach meinem Verschwinden lebendig sein wird.
Wenn ich jetzt gehe, hinterlasse ich Erinnerungen, lebhafte Erinnerungen an meine Klasse, Erinnerungen an schöne Zeiten und Erinnerungen an schwere Zeiten.
Was nehme ich mit?
Nichts.
Wenn ich jetzt gehe, dann nehme ich nichts mit, nichts außer mich selbst. Ich nehme den Menschen mit, zu dem ich in den letzten acht Jahren geworden bin. Den Menschen, den diese Schule, die Lehrer, die Schüler und all meine Freunde aus mir gemacht haben. Den Menschen, den ich selbst aus mir gemacht habe, und den Menschen, der ich einmal sein will.
Und als genau dieser Mensch, alleine, verlasse ich nun diese Schule und nehme doch so viel mehr mit als mich selbst.
(Luise S.)
Welche Spuren habe ich im Sacré-Coeur hinterlassen?
Jeder hinterlässt Spuren. Durch die Hausschuhe, die den Boden langsam abnutzen, oder durch den Namen und die Noten in einer Datenbank oder durch die Schularbeiten in den Archiven. Man hinterlässt auch sein Spuren in den Köpfen, in den Synapsen anderer, indem man miteinander arbeitet, redet, lacht, Erfahrungen sammelt, Konflikte austrägt oder einfach nur beisammen ist.
Die vergangene Zeit, jeder Moment, an den wir glücklich zurückblicken, ist wichtig, jedoch wurde mir klar, dass es an der Zeit ist, dass die Reise weitergeht.
Jemand hat einmal gesagt, dass die Zeit ein wildes Tier ist, das einen verfolgt. Ich glaube aber, dass die Zeit ein Begleiter ist, der mit uns auf die Reise geht und uns immer daran erinnert, jeden Moment zu schützen, weil er nie wieder zurückkommen wird. Das, was wir zurücklassen, ist nicht so wichtig wie das, was wir mitnehmen. Denn die Zeit bleibt nicht stehen, sie läuft unermüdlich weiter.
Die Freundschaften in dieser Schule, in Woodlands, in anderen Schulen, mit Menschen, mit denen ich nie zusammengekommen wäre, bleiben erhalten. Die Erfahrungen, die einen wesentlichen Teil meines bisherigen Erfahrungsschatzes ausmachen, sind auf ewig mit der Schule, mit den Lehrern, mit den Schülern verbunden. Einige Persönlichkeiten in der Schule zählen zu den prägendsten meines bisherigen Lebens. Hoffentlich begleitet mich auch das Wissen mein ganzes Leben lang – auch das, was in keinen Büchern geschrieben steht.
Und auch der Mut und das Selbstbewusstsein, hier zu stehen oder in unbekannte Gefilde wie Norwegen oder Chicago zu fliegen.
„Change is the essential process of all existence.”
Ohne Veränderung wären wir nicht hier.
Vielen Dank an alle, die mich begleitet haben.
(Theo)
Time to say goodbye
Nun ist er gekommen, der Moment, den wir alle herbeigesehnt haben, das Ziel, auf das jeder Schüler hinarbeitet, das Ende unserer schulischen Karriere.
Acht Jahre sind eine unglaublich lange Zeit, möchte man meinen, doch ich erinnere mich an den ersten Schultag, als wäre er gestern gewesen. Wenn ich mich zurückerinnere an meine Schulzeit, kommt es mir vor, als wäre alles im Schnelldurchlauf vergangen. Plötzlich – im März – steht die VWA-Präsentation bevor, man erledigt die erste Säule der Matura und dann wird einem bewusst, dass man vor dem Abschluss steht. Nächste Woche erledigen wir die zweite große Prüfung und im Juni darauf nennt man uns reif. Reif, unser Leben in die Hand zu nehmen, reif, unsere eigenen Entscheidungen zu treffen, reif für die Zukunft. Jeder möchte reif sein, jeder möchte selbstständig werden, doch in den vergangenen Wochen, als ich darüber nachgedacht habe, wie es wohl sein wird, nicht mehr hier zu sein, habe ich mir folgende Frage gestellt:
Bin ICH reif, diese Schule zu verlassen?
Ich bin ein Sacré Coeur-Kind von der ersten Sekunde an, die ich auf der Welt verbracht habe. Da meine Schwester bereits diese Schule besuchte, war es also für mich vorherbestimmt, einmal das Sacré Coeur zu besuchen. Durch den Eintritt in den Sacré Coeur-Kindergarten entwickelte sich ein Gefühl der Zugehörigkeit zu dieser Schule, das ich seit 15 Jahren habe und das mir immer bleiben wird. Heute nehme ich also Abschied, Abschied von meiner zweiten Familie, einem geborgenen Heim, Abschied von meinem Leben als Schülerin. Doch im Herzen bleibe ich die Sacré Coeur-Schülerin in der blauen Uniform, das Mädchen, das 15 Jahre lang denselben Schulweg hatte.
Und obwohl ich diesem Abschied mit gemischten Gefühlen begegne, blicke ich zurück auf all die Momente, die ich hier erfahren durfte – viele gute und den einen oder anderen traurigen – mitnehmen werde ich sie alle. Ich erinnere mich an das Näherkommen und „Vertrauterwerden“ bei den Kennenlerntagen, an drei Skikurse, an eine Reise nach Bregenz, an den Schüleraustausch, an die Sprachreise, an den Austausch mit so vielen internationalen Sacré Coeur-Schülern, an Compassion und zu guter Letzt natürlich an die Romreise, die unsere letzte gemeinsame Reise wurde. All diese Dinge werde ich niemals vergessen. All diese Erinnerungen, alle meine MitschülerInnen, meine LehrerInnen, jeder Fleck in diesem Schulhaus hat seine Spuren hinterlassen. Sie haben diese Spuren in mir hinterlassen. Und in allen von uns.
Gemeinsam haben wir die wohl prägendste Zeit unseres Lebens miteinander verbracht, und gemeinsam setzen wir diesem Lebensabschnitt nun einen Abschluss.
Welche Spuren aber habe ich hinterlassen? Es sind Spuren der Freundschaft gegenüber meinen Klassenkammeraden, Spuren der Freude nach einer erfreulichen Note oder nach einem erfolgreichen Fußballspiel im Sportunterricht, es sind Spuren der Barmherzigkeit durch das Engagement im Compassion-Projekt, Spuren des Respekts für jede und jeden von uns – und schließlich – Spuren großer Dankbarkeit für alles, was ich hier erleben durfte, ganz besonders für unsere Schulgemeinschaft.
(Ines)
Welche Spuren habe ich im Sacré-Coeur hinterlassen?
Nach acht Jahren an dieser Schule hoffe ich, dass ich anstelle von Dreck nur positive Erinnerung bei den Schülern und Lehrern, sowie Schülerinnen und Lehrerinnen hinterlassen habe. Vielleicht wird man noch hin und wieder an mich denken, wenn ein Lehrer ein gewisses Thema macht oder ein Schüler eine Frage stellt, so wie ich sie gestellt hätte.
Nach acht Jahren will ich keine neuen Narben verursacht, sondern Risse in den Seelen meiner Mitmenschen geflickt haben. Und vielleicht spürt hin und wieder jemand meine Aura, wenn er durch die Gänge dieser Schule geistert.
Was nehme ich mit?
Wenn ich an die letzten acht Jahre denke, dann denke ich nicht an die vielen Abende an denen ich um Mitternacht die Hausübung machte, die vor zwei Tagen abzugeben war. Oder an die Tage an denen ich die Schulpflicht verfluchte und Gott für die Formelsammlung und den Taschenrechner dankte.
Nein, wenn ich an die letzten Jahre denke, dann nehme ich die Erinnerung an die gemeinsame Zeit mit meinen Mitmenschen mit. Ich denke an die vielen Sportstunden um sieben bei denen ich lachend mit Tränen in den Augen am Boden lag. Oder jene vielen Reisen in denen wir gemeinsam gewachsen sind und nur Unfug angestellt haben. Ich werde an die Lehrer denken, die Talente in mir gesehen und gefördert haben bevor ich sie selbst überhaupt erkannt hatte. Doch woran ich neben meinen Freunden und Lehrern am meisten denken werde, ist meine eigene Entwicklung und mein Wachstum, den mir diese Schule ermöglicht hat und wofür ich so unfassbar dankbar bin.
(Melissa)
Welche Spuren habe ich im Sacré-Coeur hinterlassen?
Obwohl ich es mir vor vier Jahren, als ich in diese Schule gewechselt habe, noch nicht vorstellen konnte, ist sie wie ein Zuhause für mich geworden und uns verbindet so vieles. Zu manchen Zeiten des Jahres habe ich vermutlich mehr Zeit in diesem Gebäude verbracht als daheim. Ich habe hier nicht nur gelernt, ich habe hier gelacht und geweint, gesprochen und zugehört, gegeben und erhalten und zugegeben, vielleicht auch manchmal geschlafen. Aber alles in allem habe ich gelebt.
Wenn ich an all die hunderten wenn nicht tausenden Stunden denke, die ich gemeinsam mit meinen KlassenkollegInnen in dieser Schule durchlebt habe, hoffe ich, dass ich hier einen Teil von mir hinterlassen kann. Ich hoffe, dass ich LehrerInnen zurücklasse, die SchülerInnen vertrauen und immer nur das Beste in ihnen glauben. Ich hoffe, dass ich jüngere SchülerInnen zurücklasse, die keine Angst vor der 8. Klasse, der VWA oder der Matura haben und selbstbewusst in höhere Schulstufen aufsteigen können.
Was nehme ich mit?
Wenn ich diese Schule verlasse, nehme ich meine Schulbücher und –hefte, meine Schreibsachen und meinen Kalender mit. Doch ich nehme noch so vieles mehr mit. Ich nehme Wissen mit, auch solches, das nicht in Schulbüchern zu finden ist. Ich nehme Motivation und Ehrgeiz mit, die ich in meinen Schuljahren tagtäglich unter Beweis stellen durfte. Und ich nehme Erinnerungen mit von der Erleichterung nach den Mathe-Schularbeiten, von Inside-Joker und schallendem Gelächter, das darauf folgt, von DSP-Aufführungen, durch die mir klar wurde, wie wichtig Teamplay ist und von unersetzbaren Freundschaften, für die ich alles tun werden um sie zu erhalten.
(Marie )
Welche Spuren habe ich im Sacré-Coeur hinterlassen?
Was nehme ich mit?
12 Jahre
10 Monate im Jahr
5 Tage die Woche
Es ist komisch, zwei Drittel meines Lebens habe ich in der Schule verbracht. Auf einmal ist es aus.
Ich nehme viel mit. Gute Erfahrungen, aber auch unglaubliche Enttäuschung. Anders wäre es auch langweilig geworden.
Ich nehme viel Wissen mit und vieles, das wieder vergessen wurde – ob das jetzt Wissen oder Ereignisse sind – ich bin froh, dass ich nicht mehr alles weiß.
Ich hoffe, dass ich Spuren hinterlassen habe. 12 Jahre ohne dass sich jemand an Sachen erinnert, die ich gemacht habe. Vielleicht habe ich letztes Jahr bei der einen oder dem anderen einen Eindruck hinterlassen. Positiv oder negativ.
Ich habe gelernt, dass mir die Meinung anderer – Schüler und Lehrer – ziemlich egal sein kann.
So gehe ich jetzt aus der Schule. Mit dem Wissen und dem Unwissen, mit meiner eigenen Meinung und dem Willen, mich nicht von anderen davon abbringen zu lassen, meine Ziele zu erreichen. Auch wenn sie immer wieder probieren, mich zu provozieren.
Aus Erfahrung lernt man ja bekanntlich.
(Christina)
Welche Spuren habe ich im Sacré-Coeur hinterlassen?
Meine Individualität, schlechte Witze, Bremsspuren meiner Schuhe, da ich keine Hausschuhe trage, süßsaure Soße an der Wand, Stille – eine große Leere, den einen oder anderen Konflikt, drei Buddy-Kinder
Was nehme ich mit?
Mein Religionsbuch, Lebenserfahrung, Erlebnisse, meinen Humor, meine Memes und Spindgehänge, mein Zettelchaos, Zuhören ist wichtig! Nomenklatur der Kohlenwasserstoffen, ganz viel Gönnung, (hoffentlich) meine Matura
(Jakob)
Welche Spuren habe ich im Sacré-Coeur hinterlassen?
Ich hinterlasse tausend Schritte, nach oben, nach unten, nach rechts, nach links. Ich hinterlasse meine Stimme, das Sagen, das Rufen, das Lachen, das Staunen. Ich hinterlasse meine Angst um sie mit neuer zu ersetzen. Ich hinterlasse meine Tränen, um sie hoffentlich zu vergessen.
Ich hinterlasse hunderte Zettel, Hausübungen, Schularbeiten. Ich hinterlasse Schweiß, Wut, Eifer. Ich hinterlasse 8 wertvolle Jahre an die ich mit all den Emotionen, die ich währenddessen empfunden habe, denken werde und ich werde mich fragen, wie ich es geschafft habe, so vieles hinter mir zu lassen.
Was nehme ich mit?
Ich nehme die Freundschaft mit, ich nehme das Wissen mit, ich nehme mit, dass die Mitochondrien die Energiequelle der Zelle ist, dass Hausschuhe ein essentieller Faktor am Start des Tages sind und dass fünf bestimmte Eigenschaften Türen zu neuen Werten öffnen. Doch das Wichtigste was ich mitnehme sind die Wegbereiter für mein Leben, die mir über die Jahre mitgegeben wurden.
(Isabell M.)
Welche Spuren habe ich im Sacré-Coeur hinterlassen?
Ich hinterlasse Spuren in den Köpfen der Lehrer und denen meiner Mitschüler. Ich habe so manche Sichtweisen vom Leben außerhalb einer Großstadt verändert und damit den Horizont vieler erweitert. Ich bin mir sicher, dass einige meiner Redewendungen und das Lachen, das ich durch diese in die Herzen meiner Mitmenschen gebracht habe, nicht so leicht in Vergessenheit geraten werden.
Durch das Sacré Coeur ist aus mir, einem Mädel vom Land, eine Frau von Welt geworden. Ich habe unglaublich viel dazu gelernt und weiß jetzt, wieso Wissen Macht ist.
(Paula)
Welche Spuren habe ich im Sacré-Coeur hinterlassen?
Wenn ich jetzt auf meine Schulzeit zurückblicke, dann fallen mir so viele Sachen ein, die ich mitnehmen werde. Natürlich ist das erste, an das ich denke, Wissen. Aber es gibt so viele andere Sachen, die ich auch gelernt habe, wie z. B. mutig sein. Manchen Menschen fehlt es an Mut und Selbstbewusstsein und das ist nicht gut. Ich finde, dass man heutzutage mutig sein muss, um seine Ziele zu erreichen. Außerdem bin ich sehr dankbar für alle Freundschaften und schöne Momente in der Schule. Das alles werde ich sicherlich vermissen.
(Yoanna)
Welche Spuren habe ich im Sacré-Coeur hinterlassen?
Ich hinterlasse viele Erinnerungen: Überraschende, Erstaunende, Enttäuschende und Erfreuliche. Aber auch meine Taten veränderten die Schule. Eine VWA mehr in der Schulbibliothek, ein paar Pokale in den Vitrinen.
Was nehme ich mit?
Wissen, Wissen, Wissen. Aber nicht nur. Auch soziales Feingefühl und zahlreiche Fähigkeiten bereichern mich.
(Matthias)
Welche Spuren habe ich im Sacré-Coeur hinterlassen?
Es fühlt sich an, als würde ich spurlos an der Schule – nicht jedoch die Schule an mir – vorbeiziehen. Zumindest im ersten Moment, wenn ich so einer Frage gegenüberstehe – einer großen Frage, die impliziert, dass meine Existenz, meine Anwesenheit hier in der Schule von großer Bedeutung war – scheint es so. Genauso, wie jahrelanges Zusammensein, oder nur kurze Begegnungen mit anderen Menschen, das Leben und das Selbst prägen, bleibt auch von mir etwas – was auch immer das sein mag – in anderen übrig. Bei Menschen, die mich teilweise schon seit acht oder sogar zwölf Jahren belgeiten, bei Lehrern und Lehrerinnen, deren Unterricht mich und die mein Interesse erreicht und berührt hat und vielleicht auch bei jemandem, dem ich nur einen Moment lang begegnet bin.
Ich weiß nicht, was genau ich mitnehme, doch es ist klar, dass meine Zeit hier mich zu einem gewissen Grad zu dem gemacht hat, wer ich jetzt bin, oder glaube zu sein
(Caroline)