Romersatztage der 8. Klassen

Eine Romreise ist natürlich grundsätzlich durch nichts zu ersetzen, den Spuren der Römer kann man jedoch bis in unsere Breiten folgen und dabei auf Interessantes und Unerwartetes stoßen: Meterhohe Lagermauern und das Fahnenheiligtum des römischen Reiterkastells Cannabiaca präsentierten sich der 8A im Ortskern von Zeiselmauer, im Anschluss daran folgte ein Spaziergang an der Tullner Donaulände entlang des Legionslagers Comagenis.

Die 8B besuchte das Papyrusmuseum in Wien und die Ausgrabungen in Carnuntum und unternahm zudem einen historischen Rundgang durch den zweiten Wiener Bezirk mit Schwerpunkt auf NS-Erinnerungsorten. Darüber gibt es Folgendes zu erzählen:

„Im Papyrusmuseum konnten wir Teile der weltweit zweitgrößten Papyrus-Sammlung bewundern und lernten viel über den damaligen Alltag und die vorherrschen Bräuche. Die unterschiedlichen Schulbücher mit Kritzeleien der SchülerInnen und die ausgestellten Schummelzettel ermöglichten uns auch hier eine Verbindung zu unserem heutigen Schulalltag. Die Dame, die uns durch die Ausstellung begleitete, war so begeistert von dieser Thematik, dass sie uns mit ihren Erzählungen sofort in ihren Bann zog. Auch der abschließende Workshop war sehr interessant. Wir entzifferten und übersetzten einen alten lateinischen Text und durften sogar mit Kielen aus der Papyruspflanze mit Tinte schreiben.   

An unserem Tag in Carnuntum überraschte uns starker Regen und eine für diese Zeit ungewohnte Kälte. Doch in der originalgetreu nachgebauten Therme aus römischer Zeit, die noch nach der damaligen Methode beheizt wird, konnten wir uns aufwärmen. Einen Führer durch die Ausstellung brauchten wir nicht, da Herr Professor Sainitzer ein wahrer Experte auf diesem Gebiet ist und uns viele interessante Insider-Informationen geben konnte.  Trotz des Regens konnten wir auf diese Weise einen spannenden und informativen Tag verbringen, der uns zwar nicht so viel wie eine Reise nach Rom lehren konnte, aber uns dennoch einen guten Überblick über das Leben zur römischen Zeit verschaffte.

Zum Abschluss wurden wir durch den zweiten Wiener Bezirk zu verschiedensten NS-Erinnerungsorten geführt und besuchten anschließend noch die Barbarakapelle im Stephansdom. Wir konnten an diesem Vormittag viele neue Eindrücke sammeln und einen neuen Bezug zu Orten aufbauen, an denen man oft nur achtlos vorbeigeht, die jedoch sehr geschichtsträchtig sind. Besonders prägend war die persönliche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, die wir an diesem Tag erfahren durften, da bei der Führung ein besonderer Fokus auf persönliche Geschichten und Namen der Opfer gelegt wurde.

Natürlich konnten diese Tage unsere Romreise, die bestimmt ein unvergessliches Erlebnis geworden wäre, nicht ersetzen. Trotzdem ermöglichten sie uns, mit der Geschichte der Römer, aber auch mit der des Zweiten Weltkriegs intensiver in Berührung zu kommen.“  

Sonja Gruber, 8B