Der Sophie’s Spirit Day 2020, der Festtag unserer Schulgründerin, war ein besonderer. Kein gemeinsamer Gottesdienst. Kein Festtag mit Aktionen, Spielen und Essen. Aber wir konnten einander virtuell „Gedanken aus Corona“ in Wort und Bild mitteilen und in der Schule Grußkarten an Madeleine Sophie Barat schreiben. Aus diesen wird deutlich, was uns im Lockdown bewegt hat und wichtig geworden ist. Und als Zeichen unserer Verbundenheit haben viele fleißige (und gut desinfizierte ;-)) Hände dazu beigetragen, dass der schon vor dem Homeschooling begonnene AND YET WE MOVE-Teppich Zeile um Zeile in die Höhe gewachsen ist.

And yet we move

Gedanken unserer SchülerInnen zur Corona-Zeit

Diese Pandemie hat die ganze Welt etwas überrumpelt und den Alltag entschleunigt, was, wie ich finde, gar nicht einmal so schlecht für uns war. Ich habe mich auch nicht so gefühlt, als würde ich etwas verpassen, denn schließlich war ich nicht die Einzige, die so lange zu Hause bleiben musste. Ich denke, die Menschen haben endlich einmal realisiert, dass alles vergänglich ist und man sogar die kleinsten Dinge wertschätzen sollte. Die hohe Zahl der am Virus Verstorbenen hat die Bevölkerung innerhalb der Länder etwas zusammengeschweißt, denn ich finde, dass die Menschen jetzt viel mehr aufeinander achten und einander gegenseitig schützen. Das alles war eine große Umstellung für alle, aber wir haben sie gut gemeistert, auch wenn diese Pandemie noch nicht ganz vorbei ist. Jedoch bleibe ich weiterhin positiv und freue mich schon auf die Schule kommende Woche! (Elisa, 7B)

Wie konsumsüchtig unsere Gesellschaft geworden ist, konnten wir auch durch diese Situation erkennen. Wir brauchen nicht jedes Jahr ein neues Handy, jede Woche neue Kleidung oder fünf Autos. Was wir wirklich brauchen, sind Wasser, Nahrung, Medizin und eventuell auch Klopapier. Es erinnert uns daran, dass die Globalisierung uns zerstören kann. Wir müssen nicht im Winter Erdbeeren essen oder Ananas durchs ganze Jahr hinweg; es genügt, wenn wir Gemüse essen, das biologisch und saisonal ist. Manchmal müssen wir aus unserer Komfortzone herauskommen, damit wir erkennen, dass wir im Moment ein Leben führen, das nicht normal ist, wir leben im Luxus und schätzen ihn überhaupt nicht. (Caterina, 7B)

Die vergangenen zehn Wochen der Corona-Krise sind an niemandem spurlos vorbeigegangen. Diese Zeit des kompletten Stillstands hat einige aus der Bahn geworfen, aber die meisten „nur“ verändert. Wir waren Gefangene in unseren eigenen Wohnungen, ohne etwas falsch gemacht zu haben. Von einem Tag auf den andern hat sich alles verändert. Damals haben wir uns nach Normalität gesehnt. Heute bin ich mir nicht sicher, ob diese Normalität, die wir vor der Corona-Krise noch als selbstverständlich wahrgenommen haben, überhaupt noch existiert. Obwohl Geschäfte und Lokale wieder geöffnet sind, fühlt es sich falsch an, sich länger als notwendig in der Öffentlichkeit aufzuhalten. Der Mund-Nasen-Schutz als unser ständiger Begleiter erinnert uns täglich daran, dass unser Leben eben noch nicht wieder so ist wie früher. Wird es das je wieder sein? (Claudia, 7B)

Die Corona-Zeit hat mir einiges in meinem Leben gezeigt, dadurch, dass ich mit etwas vollkommen Neuem konfrontiert war, was mir neue Grenzen gezeigt hat und mich in gewisser Weise zu mir selbst geführt hat. Obwohl ich mich von meinen Freunden und meinen Hobbys distanzieren musste, bin ich in der Corona-Zeit auch irgendwie näher zu ihnen gekommen, da ich endlich einmal Zeit gehabt habe, über das Leben und mein Tun zu philosophieren. Die Entschleunigung meines Alltags war zwar im Moment nicht immer schön für mich, aber im Nachhinein habe ich gelernt, dass sie notwendig war, um mich ein bisschen auf das Wesentliche zu konzentrieren. (Sigrun, 7B)

Alles ist anders. So wie es vorher war, so wird es nie wieder sein. Manche haben Angst und wieder andere nehmen nichts ernst. Es ist etwas, wovor man sich fürchten sollte, doch nichts weswegen man aufgeben muss. Unser Zusammenhalt und unsere „Solidarität“, wie es überall heißt, sind stärker denn je. Natürlich scheint es aussichtslos mit all diesen Einschränkungen, doch umso schöner wird es sein, wenn wir das alles überstanden haben. Wir sollten es nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn es hätte uns auch schlimmer treffen können. Mal regt man sich über zu wenig Maßnahmen auf, dann hat man sie und dann sind es wieder zu viele. Wir sollten uns nicht aufregen, denn manches muss man einfach hinnehmen und darauf vertrauen, dass es das Richtige ist. (Julia, 5CE)

Und doch hat diese Krise auch gute Seiten. Sie zeigt uns, was wirklich wichtig ist. Es sind nicht die überteuerten Elektrogeräte, das neueste Auto oder das viele Geld auf dem Konto. Es sind Freundschaft, Gemeinschaft und der Wille, der dafür sorgt, dass wir das nicht noch einmal erleben müssen. Es sind die selbstverständlichen Dinge in unserem Alltag, wie in der Klasse sitzen, mit Freunden zusammen Schulprojekte machen oder sich von anderen Personen Dinge erklären lassen, die wir damals vielleicht ätzend und anstrengend gefunden haben, die uns aber jetzt in dieser Pandemie so viel bedeuten. (Hanna, 5CE)