Auf den Spuren der Minnesänger
Unsere Südtirolreise – ein Projekt der 5E

Ein Projekt ausgehend vom Deutschunterricht stand im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit am Ende des Schuljahres. Im Hinblick auf unsere bevorstehende Reise nach Südtirol in der letzten Schulwoche recherchierten und referierten wir, die 5E, zu verschiedenen Themen und nahmen so auch teil an der Reiseplanung und Reisegestaltung. Es war vieles dabei: von der Entwicklung der deutschen Sprache, der Literatur des Mittelalters bis zum Minnesang mit seinen wichtigsten Vertretern Walther von der Vogelweide und Oswald von Wolkenstein. Um Südtirol noch besser kennenzulernen, beschäftigten sich einige mit der Geschichte, Geografie und Kultur von Südtirol, andere stellten zeitgenössische literarische Werke, wie Sabine Grubers „Stillbach oder die Sehnsucht“ und Francesca Melandris  „Eva schläft“ vor.
 
In Südtirol angekommen, forschten wir weiter, um mehr über die Kultur herauszufinden. Von Brixen aus, wo wir in der Jugendherberge Cassianeum wohnten, unternahmen wir Sternfahrten in die umliegenden Städte und zu interessanten Burgen. Eine Stadtführung in Bozen gab uns Einblick in die Geschichte. Auf dem Bozener Hauptplatz kann man die Statue des bekannten Minnesängers Walther von der Vogelweide sehen. Diese ist nach Süden gerichtet und symbolisiert seine damalige Abneigung gegenüber Italienern, die nach Südtirol kamen. Gleich neben der Statue befindet sich der Bozener Dom, dessen Bauherr auch den Stephansdom erbauen ließ. Besonders gefiel uns das Messner Mountain Museum auf Schloss Sigmundskron. Die Faszination der Berge verbunden mit philosophischen Gedanken war dort spürbar: „Solltest du den Gipfel erlangen, hättest du nur ein Verlangen, und zwar, herabzusteigen und mit denen zu sein, die im tiefsten Tal wohnen.“ (Khalil Gibran, 1927)
„Gipfel tragen das Tor der Sonne.“ (Gilgamesch) Außerdem erfuhren wir Interessantes über die Abspaltung Südtirols von Österreich und seinen langjährigen Kampf um Autonomie.
 
Ein weiterer kultureller Höhepunkt war die Führung auf der Trostburg, die sich im Besitz der Familie Wolkenstein befand. Therese Gröber, genannt „Tresl“, eine bewundernswerte Frau, die auf der Trostburg allein und unter einfachen Bedingungen lebt, erzählte uns viel über die Geschichte der Burg und ihren persönlichen Alltag mit Führungen, der Betreuung eines kleinen Bauernhofs und der Pflege der Räume in diesem noch so gut erhaltenen Gebäude. Ein weiteres Mal begegneten wir dem Mythos Oswald von Wolkenstein auf einer Wanderung von Seis am Schlern zur Ruine Hauenstein, die der Minnesänger ebenfalls bewohnte.
 
Die Städte Bozen und Meran beeindruckten uns sowohl durch österreichisches als auch italienisches Flair. Gemeinsames Pizzaessen, der Besuch eines Eissalons und natürlich auch etwas Freizeit, die wir selbständig mit Shoppen verbringen durften, rundeten das Programm ab. Selbst die lange Busfahrt wurde uns nicht langweilig und wir hatten viel Spaß unter anderem beim Werwolf-Spielen.
Die  Südtirolreise gefiel uns allen besonders gut und wir sind unseren Lehrerinnen Mrs. Kasel,  Frau Professor Klinglmayr und unserem Klassenvorstand Frau Professor Suttner dankbar für einen so tollen, gelungenen Abschluss der fünften Klasse.
 
Mavie Thaler, Alina Samide, Viola Kirchner, 5E